Marcel Reich-Ranicki, der führende Autorität in der deutschsprachigen Literaturkritik, wurde in Deutschland manchmal als „Literaturpapst“ bezeichnet. Seine langjährige Tätigkeit als Kritiker, Autor und Fernsehmoderator hat ihm ein Vermögen in Millionenhöhe eingebracht.
Informationsbeiträge
Informationen | Details |
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Geboren | 2. Juni 1920, Polen |
Verstorben | 18. September 2013, Frankfurt |
Beruf | Literaturkritiker, Autor |
Vermögen | Geschätzte Millionen |
Familienstand | Verheiratet mit Teofila Ranicki |
Kinder | 1 Sohn |
Erbe | Einflussreiche Werke |
Ein Leben, das von historischen Ereignissen geprägt wurde
Reich-Ranicki wurde in Polen geboren und wuchs in Berlin in einer jüdischen Familie auf. Schon früh machte er seine ersten Erfahrungen mit Vorurteilen. Seine Familie wurde 1938 nach Polen deportiert. Er überlebte im Warschauer Ghetto und arbeitete während des Zweiten Weltkriegs für den Jüdischen Rat, wodurch er seine kritische Sicht auf Gesellschaft und Kultur entwickelte.
Reich-Ranicki und die wachsende Kritik
Reich-Ranicki trat in den 1960er Jahren der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) bei, wo er schnell die Leitung der Literaturredaktion übernahm. Seine scharfe und manchmal schonungslose Kritik hatte großen Einfluss. Bald wurde er zu einer der wichtigsten Stimmen in der deutschen Literaturkritik und beeinflusste so das Ansehen vieler Bücher und Schriftsteller.
„Das Literarische Quartett“ und der Weg zur Berühmtheit
Durch die Fernsehsendung ‚Das Literarische Quartett‘, in der er leidenschaftlich über Literatur debattierte, erlangte Reich-Ranicki die Anerkennung eines größeren Publikums. Mit seinen scharfsinnigen Bemerkungen und seinem offensichtlichen Gespür wurde er zum Star. Diese Fernsehsendung half ihm auch finanziell, da sie viele Zuschauer anzog und ihm ein gutes Gehalt einbrachte.
Umstrittene Beziehungen zu bekannten Schriftstellern
Reich-Ranicki hatte manchmal angespannte Beziehungen zu deutschen Schriftstellern wie Günter Grass und Martin Walser. Obwohl er Grass‘ Buch „Die Blechtrommel“ lobte, verriss er „Ein weites Feld“ in einer berüchtigten Spiegel-Titelgeschichte.
Walser antwortete auf seine eigene Art und Weise mit der satirischen Darstellung von Reich-Ranicki in seinem Buch „Tod eines Kritikers“. Die Debatte über dieses Buch veränderte die Literaturszene und zog die Aufmerksamkeit der Medien auf sich.
Einfluss und Vermächtnis von Reich-Ranicki
Marcel Reich-Ranicki hatte eine strenge Herangehensweise. Er war der Meinung, dass Schriftsteller und Literatur bereit sein müssten, sich mit Kritik auseinanderzusetzen, auch wenn diese sehr streng ausfällt.
Seine Kommentare und Ideen veränderten den Ruf vieler Werke und Schriftsteller und beeinflussten das literarische Wissen einer ganzen Generation. Er blieb sich selbst treu und glaubte, dass echte Literatur keine sichere Umgebung brauche.
Erfolg in der Finanzwelt und gesellschaftlicher Einfluss
Reich-Ranicki gilt als reich, auch wenn sein genaues Vermögen nicht bekannt ist. Seine Tätigkeit als FAZ-Literaturredakteur, TV-Persönlichkeit und Autor brachte ihm gesellschaftliche Anerkennung und finanziellen Erfolg ein.
Als einflussreicher Kritiker wurde seine Meinung und Einschätzung von Werken und Autoren sehr geschätzt. Sein Reichtum spiegelte seinen großen Einfluss auf die deutsche Kulturszene wider, und seine lebenslange Leidenschaft für das Lesen machte ihn zu einer einzigartigen Persönlichkeit.